Welche Jobs sind durch die künstliche Intelligenz gefährdet


Die KI-Revolution wird den Arbeitsmarkt in den kommenden Jahren grundlegend verändern. Während Schreibtischjobs zunehmend automatisiert werden, sollen Berufe im Handwerk und im sozialen Bereich an Bedeutung gewinnen. Diese Entwicklungen verlangen nach schnellen Anpassungen auf dem Arbeitsmarkt, um die wirtschaftlichen Chancen optimal zu nutzen.


Die KI-Revolution: Bedrohung für den Arbeitsmarkt?

Laut einer aktuellen Studie des McKinsey Global Institute könnten bis 2030 rund 30 % der aktuellen Arbeitsstunden durch Technologien, einschließlich generativer KI, automatisiert werden. Diese Prognose zeigt, dass schnelle Anpassungen des Arbeitsmarktes notwendig sind, um den wirtschaftlichen Umbruch verantwortungsvoll zu gestalten. Besonders betroffen sind administrative Bürotätigkeiten, aber auch Kundenservice, Vertrieb und Produktion stehen vor erheblichen Veränderungen. Zusätzlich könnten Berufe, die stark von Routinetätigkeiten geprägt sind, wie z. B. in der Produktion oder im Einzelhandel, durch den Einsatz von KI signifikante Veränderungen erfahren.


Welche Jobs stehen unter Druck?

Besonders betroffen von der Automatisierung durch KI sind Berufe, die Routineaufgaben umfassen, wie zum Beispiel in der Buchhaltung, im Kundenservice oder bei der Dateneingabe. Diese Tätigkeiten können von KI-Systemen schneller und effizienter erledigt werden. Laut der McKinsey-Studie könnten bis zu 54 % der in Deutschland erwarteten Jobwechsel in den administrativen Bürotätigkeiten stattfinden. Auch Berufe in der Logistik und im Einzelhandel könnten durch Automatisierung und KI-gestützte Systeme stark beeinflusst werden.


Job Wie KI ihn beeinflusst
Buchhalter KI kann Rechnungen schneller und genauer prüfen als Menschen.
Kundenservicemitarbeiter Chatbots beantworten Kundenanfragen rund um die Uhr.
Dateneingabekräfte KI-Systeme verarbeiten Datensätze automatisch.
Logistikmitarbeiter Automatisierte Lagersysteme und Lieferdrohnen könnten diese Tätigkeiten ersetzen.
Verkäufer im Einzelhandel Self-Checkout-Systeme und Online-Shopping-Plattformen reduzieren den Bedarf an Personal.
Produktionsmitarbeiter Roboter und KI-gesteuerte Maschinen übernehmen zunehmend Montage- und Fertigungsaufgaben.

Berufe mit Zukunft: Wer profitiert von KI?

Während KI viele Branchen verändert, gibt es Bereiche, in denen menschliche Fähigkeiten weiterhin unerlässlich bleiben. Besonders Berufe, die körperliche Fähigkeiten, soziale Interaktion oder kreatives Denken erfordern, werden auch in Zukunft gefragt sein. Die Nachfrage nach Fachkräften im MINT-Bereich (Mathematik, Informatik, Naturwissenschaften, Technik) und im Gesundheitswesen soll laut McKinsey bis 2030 um bis zu 25 % steigen. Auch kreative Berufe, die Innovation und künstlerisches Geschick erfordern, könnten im Zeitalter der KI weiter an Bedeutung gewinnen.


Handwerk und Soziales im Aufwind


Berufe im Handwerk und im sozialen Bereich könnten an Bedeutung gewinnen. Diese Tätigkeiten erfordern oft Fähigkeiten, die Maschinen nicht ersetzen können, wie z. B. Empathie, Kreativität und manuelles Geschick. Auch Berufe im Bildungswesen und in der kreativen Industrie könnten profitieren, da sie stark von menschlicher Interaktion und künstlerischem Ausdruck abhängen.


Beruf Warum er an Bedeutung gewinnt
Krankenpfleger KI unterstützt bei der Pflege, ersetzt aber nicht die menschliche Fürsorge.
Handwerker Planung und Ausführung von Projekten erfordern weiterhin manuelle Fähigkeiten.
Erzieher Die soziale Interaktion in der Kinderbetreuung bleibt unverzichtbar.
Lehrer Bildung erfordert persönliche Betreuung und pädagogische Fähigkeiten, die durch KI nicht vollständig ersetzt werden können.
Künstler Kreativität und künstlerischer Ausdruck sind menschliche Fähigkeiten, die nicht automatisiert werden können.
Sozialarbeiter Beratung und Unterstützung von Menschen in schwierigen Lebenssituationen erfordert Empathie und zwischenmenschliche Fähigkeiten.

Gehalts- und Jobwechselprognosen im KI-Zeitalter

Die McKinsey-Studie prognostiziert, dass die Löhne in Berufen, die durch KI ersetzt werden können, in den nächsten zehn Jahren um durchschnittlich 10 % sinken könnten. Dagegen sollen die Löhne in Berufen, die durch KI an Bedeutung gewinnen, um etwa 15 % steigen. Zudem wird erwartet, dass bis zu 3 Millionen Arbeitskräfte in Deutschland bis 2030 ihre Berufe wechseln müssen, um den Anforderungen der neuen Arbeitswelt gerecht zu werden.


Strategien zur Anpassung an die KI-Ära


Wie können sich Arbeitnehmer auf den Wandel vorbereiten? Hier sind einige Strategien, um in der KI-Ära erfolgreich zu sein:


Strategie Vorteile
Fortbildung Spezialisierung auf Berufe, die von KI nicht ersetzt werden können.
Flexibilität Bereitschaft, sich neuen Aufgaben und Anforderungen zu stellen.
Netzwerkaufbau Verbindungen knüpfen, um über Entwicklungen und Jobmöglichkeiten informiert zu bleiben.
Lebenslanges Lernen Kontinuierliche Weiterbildung, um sich den technologischen Veränderungen anzupassen.
Digitale Kompetenz Erwerb von Fähigkeiten im Umgang mit digitalen Tools und Technologien, um mit der Entwicklung Schritt zu halten.
Branchenwechsel Wechsel in Branchen, die weniger anfällig für Automatisierung sind, wie Gesundheit oder Bildung.
Unternehmerisches Denken Entwicklung eigener Geschäftsideen und Dienstleistungen, die von KI nicht leicht repliziert werden können.
Soft Skills Stärkung von zwischenmenschlichen Fähigkeiten wie Kommunikation, Teamarbeit und Kreativität, die KI nicht ersetzen kann.
Resilienz Fähigkeit, sich schnell an Veränderungen anzupassen und Herausforderungen zu meistern.

Fazit: Auf den Wandel gut vorbereiten

Die KI-Revolution wird zu einer neuen Arbeitsteilung führen. Schreibtischjobs werden zunehmend automatisiert, während Berufe im Handwerk und im sozialen Bereich an Bedeutung gewinnen. Arbeitnehmer, die sich auf diese Veränderungen vorbereiten und sich kontinuierlich weiterbilden, haben gute Chancen, auch in Zukunft einen sicheren und gut bezahlten Arbeitsplatz zu finden.


Quelle: McKinsey Global Institute, 23.05.2024, MGI: A new future of work

Autor:

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Oliver Godolt

News-Writer bei Cityjobs.info

Oliver beschäftigt sich seit vielen Jahren intensiv mit dem Berufsfeld und dem Arbeitsmarkt. Seine Erfahrungen aus seinem Leben in England und Spanien fließen in seine Texte ein und verleihen ihnen eine besondere Tiefe und Perspektive.


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